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Karate-Do

schwarzgurtDas Prinzip des  () findet sich in vielen japanischen Kampfkünsten wieder und ist unmöglich umfassend zu beschreiben. Dō ist die japanische Lesart des chinesischen Tao (Dao), das mit dem gleichen Zeichen geschrieben wird. Es bedeutet wörtlich „Weg“ und steht dabei nicht nur für „Weg“ oder „Straße“ im engeren Sinn, sondern auch für „Mittel“ oder „Methode“ im Verständnis eines „Lebensweges“, einer „Lebenseinstellung“. Dahinter stehen einerseits das taoistisch-schicksalhafte Prinzip, dass das Tao, der Weg, vorgezeichnet ist und die Dinge in ihrer Richtigkeit vorbestimmt; sowie die Einstellung des Nichtanhaftens und der Nichtabhängigkeit von allen Dingen, Gegebenheiten und Bedürfnissen, die im Zen-Buddhismus gelehrt wird. 

Das Dō-Prinzip impliziert nun viele verschiedene Konzepte und Verhaltensweisen, die nicht abschließend aufgezählt werden könnten. Deshalb hier nur einige wenige Aspekte:

  • „den Weg gehen“: lebenslanges Lernen und Arbeiten an sich selbst; ständige Verbesserung
  • Friedfertigkeit, Friedenswille, aber auch
  • Geradlinigkeit; absolute Entschlossenheit im Kampf
  • Respekt und damit Höflichkeit gegenüber jedem Individuum und Ding, auch dem Feind
  • „Weg“-Gemeinschaft mit Meister und Mitschülern, Brüderlichkeit, verantwortungsvolles Handeln
  • Selbstbeherrschung, universelle Aufmerksamkeit (Achtsamkeit), Konzentration (Zanshin, 残心)
  • Offenheit, Bemühen um Verständnis, Akzeptanz
  • Nicht-Streben

Das Training des Geistes, des Charakters und der inneren Einstellung sind Hauptziele im Karate. Dies wird auch durch den Leitspruch der Japan Karate Association (JKA) dargelegt: „Oberstes Ziel in der Kunst des Karate ist weder Sieg noch Niederlage, sondern liegt in der Vervollkommnung des Charakters des Ausübenden.“

Eine weitere Grundregel im Karate lautet: 空手に先手なし. (Karate ni sente nashi), zu deutsch: „Im Karate gibt es kein Zuvorkommen.“ Diese wichtige Grundregel, die auch auf Gichin Funakoshis Grabstein in Kamakura zu lesen ist, wird häufig mit „Es gibt keinen ersten Angriff im Karate,“ wiedergegeben.

Damit ist nicht das Training oder der Wettkampf gemeint, da ernsthafte Angriffs-Simulationen zu allen Budō-Künsten gehören. Der Satz verdeutlicht vielmehr den Kodex des Karatedō im täglichen Leben. Gemeint ist, dass sich der Karateka zu einer friedlichen Person entwickeln und nicht auf Streit aus sein soll. Ein Karateka führt also, bildlich gesprochen, niemals den ersten Schlag, was ebenso jegliche Provokation anderer ausschließt.

Das Karatetraining baut auf drei großen Säulen auf, dem Kihon (基本, Grund-, Basistechniken, "Grundschule"), dem Kumite (組手, „Begegnung der Hände“, Übungskampf) und der Kata ( oder 型, stilisierter Kampf).

 

Meditation

zazenZum besseren Verständnis des spirituellen Wesens des Karate kann u.a. auch das Studium des Zen geeignet sein. Die Wiederholung der Bewegungen, in Kihon und Kata  wird von manchen Meistern als Meditation betrachtet. Das Ki, also die Energie des Körpers, das Bewusstsein, das sich beispielsweise in Koordinations- und Reaktionsvermögen äußert, sollen durch körperlich anstrengende, konzentrierte und dynamische Bewegungen gestärkt werden. Da während einer Kata Konzentration gefordert ist, und gleichzeitig die Lebensenergie (Ki) unbeeinflusst vom Bewusstsein im Körper fließt, gilt Kata als „aktive Meditation“. Kata als Meditationsform ist sozusagen das Gegenteil von Zazen (Sitzmeditation): Letzterer ist Versenkung im Verharren, erstere Versenkung in der Bewegung. Bloßes Üben von Techniken in einer Kata allein heißt noch lange nicht, dass die Kata als Meditationsform praktiziert wird. Erst die richtige Geisteshaltung, mit welcher der Karateka die Kata füllt, macht aus einem traditionellen Kampfhandlungsprogramm einen Weg zur spirituellen Selbstfindung und meditativen Übung.

 

Das Dojokun

dojokunDas Wort "dôjôkun" (道場訓) bedeutet wörtlich "Leitsätze für den Ort des Weges". Erste Niederschriften finden sich ab dem zwanzigsten Jahrhundert im Umkreis der JKA (Japan Karate Association). Sie stammen von Nishiyama Hidetaka und Nakayama Masatoshi. Ein tatsächlicher Urheber lässt sich heute jedoch nicht mehr eindeutig festellen. Oftmals wird auch der Name des okinawanischen Karatemeisters Sakugawa Shungo damit in Verbindung gebracht, der jedoch keine schriftlichen Aufzeichnungen dazu hinterließ. Eine Dojokun Sakugawas lässt sich deshalb ebensowenig rekonstruieren wie seine exakten Lebensdaten.

Es existieren zudem sehr unterschiedliche Fassungen einer Etikette für das Erlernen des Karate. Es gibt nicht das eine, absolute Dōjōkun. Dennoch möchten wir hier das bekannteste in deutscher Version anführen. Ohne eine Möglichkeit die Philosophie der Kampfkunst zu erschließen, kann der scheinbar offensichtliche Zweck nicht durchdrungen werden. Karate-Do hat diesbezüglich einen äußeren, offensichtlichen Aspekt (Omote) sowie einen verborgenen, inneren (Okuden). Um Okuden zu realisieren, ist es unerlässlich, einem Dojokun zu folgen:

  • Es ist eine Pflicht, nach der Perfektion des Charakters zu streben.
    一、人格完成に努むること
    hitotsu, jinkaku kansei ni tsutomuru koto
  • Folge dem Ideal der Wahrheit.
    一、誠の道を守ること
    hitotsu, makoto no michi o mamoru koto
  • Mühe Dich, Deinen Geist zu kultivieren.
    一、努力の精神を養うこと
    hitotsu, doryoku no seishin o yashinau koto
  • Achte die Regeln der Etikette.
    一、礼儀を重んずること
    hitotsu, reigi o omonzuru koto
  • Hüte Dich vor ungestümem Übermut.
    一、血気の勇を戒むること
    hitotsu, kekki no yū o imashimuru koto

 

Auch Funkakoshi Gichin hat eine Form von Verhaltensregeln formuliert. In Japan werden die von Funakoshi aufgestellten 20 Regeln des für Karateka angemessenen Verhaltens als Shōtō Nijū Kun (jap. 松濤二十訓, wörtlich die 20 Regeln von Shōtō, wobei Shōtō der Künstlername Funakoshis war) oder als Karate Nijū Kajō (jap. 空手二十箇条, wörtlich "die 20 Paragraphen des Karate") bezeichnet:

1. Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.

一、空手は礼に初まり礼に終ることを忘るな .

karate wa rei ni hajimari rei ni owaru koto o wasuru na

2. Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.

二、空手に先手無し .

karate ni sente nashi

3. Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.

三、空手は義の補け.

karate wa gi no tasuke

4. Erkenne zuerst dich selbst, dann den anderen.

四、先づ自己を知れ而して他を知れ.

mazu jiko o shire shikoshite hoka o shire

5. Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.

五、技術より心術.

gijutsu yori shinjutsu

6. Es geht einzig darum, den Geist zu befreien.

六、心は放たん事を要す.

kokoro wa hanatan koto o yōsu

7. Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.

七、禍は懈怠に生ず.

wazawai wa ketai ni shōzu

8. Denke nicht, dass Karate nur im Dōjō stattfindet.

八、道場のみの空手と思うな.

dōjō nomi no karate to omou na

9. Karate üben heißt, es ein Leben lang zu tun.

九、空手の修行は一生である.

karate no shūgyō wa isshō dearu

10. Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du geistige Reife erlangen.

十、凡ゆるものを空手化せ其処に妙味あり.

arayuru mono o karate kase soko ni myōmi ari

11. Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst.

十一、空手は湯の如く絶えず熱を与えざれば元の水に返る.

karate wa yu no gotoku taezu netsu o ataezareba moto no mizu ni kaeru

12. Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.

十二、勝つ考えは持つな、負けぬ考えは必要.

katsu kangae wa motsu na, makenu kangae wa hitsuyō

13. Wandle dich abhängig vom Gegner.

十三、敵に因って転化せよ.

teki ni yotte tenka seyo

14. Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens und des Nicht-Treffens ab.

十四、戦は虚実の操縦如何にあり.

ikusa wa kyojitsu no sōjū ikan ni ari

15. Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.

十五、人の手足を劔と思え.

hito no teashi o ken to omoe

16. Sobald man vor die Tür tritt, findet man eine Vielzahl von Feinden vor.

十六、男子門を出づれば百万の敵あり.

danshi mon o izureba hyakuman no teki ari

17. Feste Stellungen gibt es für Anfänger, später bewegt man sich natürlich.

十七、構えは初心者に、あとは自然体.

kamae wa shoshinsha ni, ato wa shizentai

18. Die Kata darf nicht verändert werden, im Kampf jedoch gilt das Gegenteil.

十八、型は正しく、実戦は別もの.

kata wa tadashiku, jissen wa betsu mono

19. Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.

十九、力の強弱、体の伸縮、技の緩急を忘るな.

chikara no kyōjaku, karada no shinshuku, waza no kankyū o wasuru na

20. Denke immer nach und versuche dich ständig an Neuem.

二十、常に思念工夫せよ.

tsune ni shinen kufū seyo

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