Ca. 70 Karatekas aus Großbritannien, Deutschland, Italien und Slowenien fanden sich von 15.09.2017 bis 18.09.2017 in Bad Kissingen im Saalbau der TSV zum Uechi Ryu Karatelehrgang ein, darunter mit Michael Breunig (2. DAN) und Katja Schlehuber (3. Kyu) auch zwei Karatekas der TG Schweinfurt. Organisiert wurde der Lehrgang vom Uechi Ryu Karate Dojo Bad Kissingen.
Alle Okikukai Karateschulen unterrichten traditionelles Uechi-Ryu, so wie es auf Okinawa gelehrt wird. Ein enger Kontakt aller Schulen zu den Meistern auf Okinawa stellt sicher, dass der Stil originalgetreu von den Lehrern an die Schüler weitergegeben wird. Der Unterschied zu anderen Karatestilen liegt im relativ engen, aufrechten Stand, Techniken mit der offenen Hand, den Knöcheln, den Zehenspitzen und der Abhärtung des gesamten Körpers. Uechi-Ryu ist jedoch nicht nur körperliches Training. Die geistigen Aspekte, die sich hinter dem Wort "Do" (der Weg) verbergen, spielen beim Training eine ebenso große Rolle.
Sensei James Thomson, Hanshi 10. Dan und Sensei Brian Daimond, Kyoshi 7. Dan aus den USA führten durch den abwechslungsreichen Lehrgang. Master Thompson begann sein Training im Hombu (main) Dojo in Futenma, Okinawa im Februar 1962, und bis zu seiner Rückkehr in die 1966 USA trainierte er direkt unter dem Meister Uechi Kanei (= Sohn des Begründers des Karatestils Uechi Ryū). Brian Diamond startete sein Training 1981 in der Thompson Sensei`s Okinawan Karate Academy.
Ein Schwerpunkt des Lehrgangs war das Aufzeigen von sehr alten und traditionellen chinesischen und japanischen Kampftechniken mit den Auswirkungen auf den Energiefluss im Körper. Eine Weisheit von Sensei Thomson: „ First eyes, then feet, then hands – and if you decide not to go, let him feel the pain“. Einen Kontrast zu dieser Aussage bildeten seine äußerst wirkungsvollen „Softblocks“, welche sehr anschaulich daher kamen.
Neben den intensiven Trainingseinheiten durfte natürlich auch das "Aprés Karate" nicht fehlen und so genossen einige Teilenehmer einen Thermenbesuch im Kurort Bad Kissingen oder probierten regionale Spezialitäten in örtlichen Weinstuben. Insgesamt ein interessanter und empfehlenswerter Lehrgang.
Bericht: K. Schlehuber