Für das Training am 1. Juni hatte Abteilungsleiter Karl Heine den anwesenden Karatekas eine besondere Überraschung angekündigt – und er hatte nicht zu viel versprochen. Für die letzte Einheit in den Pfingstferien konnte Heine einen hochkarätigen Gasttrainer in das Dojo der Turngemeinde holen. Und so staunten die anwesenden Trainingsteilnehmer nicht schlecht, als Dr. Dietmar Wagner vom SC Eching vor ihnen Stand und sie auf das kommende Training einstimmte. Der Träger des 6. DANs war einigen TG’lern zwar schon abseits der Matte bekannt, aber bisher nicht als aktiver Trainer. Und so sahen alle mit Spannung den kommenden 90 Minuten entgegen.
Nach einem allgemeinen Aufwärmen, bei dem auch der Spaß und die koordinativen Fähigkeiten nicht zu kurz kamen, stieg Dietmar direkt ein. Die Herausforderung, das Training auf alle Graduierungen, vom Anfänger bis zum Dan-Träger abzustimmen, meisterte er dabei mit Bravour. Jeder der Anwesenden kam mit und konnte etwas lernen. Die Gruppe beschäftige sich an diesem Abend mit der korrekten Ausführung diverserer Grundtechniken und den technischen Feinheiten Kata Heian Shodan.
Hier zeigte sich, dass Dietmar neben seiner Funktion als Übungsleiter in seinem Heimatverein auch Shotokan-Stilrichtungsreferent im Karateverband von Baden-Württemberg ist. Mit großer technischer Finesse ging er auf die kleinen, aber wichtigen Details bei der Technikausführung ein und konnte somit die Wirkungsweise der Angriff- und Abwehrtechniken aller zum Teil deutlich verbessern. So wurde beispielswiese bei den Tritttechniken ein besonderes Augenmerk auf einen stabilen Stand und eine gute Balance gelegt, um sofort eine zweite wirkungsvolle Technik folgen lassen zu können.
Aber auch an den Abwehrtechniken der TG’ler wurde gefeilt. So war es Dietmar ein besonderes Anliegen, dass der japanische Begriff „Uke“ in erster Linie annehmen oder erhalten und nicht zwangsläufig, wie oft missverstanden, Blocken bedeutet. Dies wussten vor allem die Erfahreneren bereits, aber nun sollten sie diese Unterscheidung auch in ihre konkrete Abwehrtechnik einfließen lassen.
So fiel dann auch das Resümee des Abteilungsleiters Karl Heine am Ende des Abends aus, als er nach dem Abgrüßen zusammenfasste: „Vielen Dank lieber Dietmar, für diese kurzweilige und sehr lehrreiche Trainingseinheit und wir hoffen natürlich, dass es nicht deine letzte in unserem Dojo war.“
